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Abgerechnet wird nach der Saison

Wer sich mit American Football beschäftigt, der kommt an Statistiken eigentlich nicht vorbei. An vielen Statistiken. Denn die Amerikaner sind geradezu vernarrt in Zahlen über ihre Spieler und Trainer, über das Wetter und über eigentlich alles, was auch nur annähernd mit dem Football-Sport zu tun hat. Spannend wird es immer dann, wenn Allzeit-Rekorde in der NFL gebrochen und überboten werden.

Auch bei den Troisdorf Jets helfen Statistiken dabei, bestimmte Dinge besser bewerten zu können, die dann ins Training oder in die Spielabläufe mit einfließen können. Dank Hans-Josef Sturm und Jonathan Taxacher, die mit glühendem Stift an der Sideline stehen und alle Aktionen auf dem Feld festhalten, sind die Troisdorf Jets in Sachen Zahlen sehr gut aufgestellt.

Die schweren Jungs der Offense Line tauchen allerdings nur in einer Statistik wirklich direkt auf und das ist leider keine positive Rubrik. Denn zugelassene Quarterback Sacks gehen eigentlich fast immer auf das Konto der Offense Line, daher sollte dieser Wert am Ende natürlich möglichst niedrig sein.

Indirekt kann die Leistung der Offense Line aber auch durch drei weitere Parameter mit Bezug zum Laufspiel bewertet werden. Dies sind „Lauf-Yards pro Saison", „Lauf-Yards pro Spiel“ und „Durchschnittliche Yards pro Laufspielzug“. Natürlich spielen hier auch die Fähigkeiten der Running Backs eine große Rolle, doch ohne die Blockarbeit der Offense Line, wären sie nicht in der Lage, ihr Talent überhaupt auf den Platz zu bringen.

Warum sind gerade diese Werte so spannend für die Jets?

Ende vergangenen Jahres hat die Offense Line unter der Leitung von Coach Andreas Brock ihr Training komplett umgestellt. Begleitet wurde die Umstellung dabei von Raphael Llanos und Erol Seval. Beide sind ebenfalls ehemalige Offense Line-Spieler, die mit ihrem Programm „Llanos Performance (LLP)" ganz neue Einflüsse in das Training dieses Mannschaftsteils gebracht haben. Basierend auf dem Trainingsprogramm von Offense Line-Guru LeCharles Bentley, der in den USA regelmäßig NFL-Profis zu Höchstleistungen treibt, wurden die Inhalte dabei an deutsche Verhältnisse angepasst, ohne aber die grundlegenden Ideen zu vernachlässigen.

Daher wurde die Offense Line der Troisdorf Jets in der vergangenen Offseason komplett aus dem Teamtraining herausgenommen, so dass die Jungs ganz gezielt nach den Vorgaben explizit für ihre Spielposition arbeiten konnten.

„Wir haben uns zunächst strikt an die Vorgaben von LLP gehalten, die in weiten Teilen auch einfach einleuchtend sind“, so Offense Line-Coach Andreas Brock. „Allerdings habe ich dann schnell gemerkt, dass wir einige Trainingsinhalte stärker an unsere Bedürfnisse anpassen mussten. Alleine schon deshalb, weil fast den gesamten Winter über der Kraftraum im Aggerstadion gesperrt war und jeder Spieler zudem ja eine unterschiedliche Lerngeschwindigkeit hat.“

Da die Offense Liner der Jets bereits auf einem hohen Fitness- und Techniklevel gestartet waren, fiel die Umstellung auf die neuen Techniken insgesamt aber nicht sonderlich schwer. Auch die Einflüsse durch das gezielte Mobilisations- und Krafttraining zeigten schnell einen positiven Effekt, unter anderem durch den deutlichen Rückgang von Verletzungen.

„In der Saison, wo das Techniktraining zeitlich begrenzt ist, haben wir dann stellenweise gemerkt, dass sich die alten Bewegungsmuster hier und da wieder eingeschlichen haben“, so Coach Brock (Bildmitte). „Auch in Sachen Geschwindigkeit waren die Jungs zu Beginn gefühlt etwas langsamer. Für das erste Jahr bin ich aber insgesamt absolut zufrieden und weiß nun, was wir noch verbessern können.“

Wobei das Wort „zufrieden“ schon durchaus untertrieben ist, wenn man die Leistung der schweren Jungs in der Saison genauer unter die Lupe nimmt. Und hier kommen dann endlich die Zahlen ins Spiel:

Insgesamt haben die Jets in dieser Saison in elf Spielen (das zwölfte Spiel gegen Remscheid fand nicht statt und wurde mit 20:0 gewertet) 31 Touchdowns über den Boden erzielt, also im Schnitt knapp 3 pro Spiel. In 385 Versuchen reichte das insgesamt für 2.635 Yards per Laufspiel. Die schweren Jungs haben also mit dafür gesorgt, dass pro Spiel im Durchschnitt 239,5 Laufyards erzielt wurden. Am Ende lässt sich das auf beeindruckende 6,8 Yards pro Lauf herunterbrechen.

Rein hypothetisch hätten die Jets damit ausschließlich über das Laufspiel jedes Mal ein First Down erzielen können (was unter realen Bedingungen aber natürlich eher unwahrscheinlich wäre). Und nicht zu vergessen: an diesen Zahlen hat die bärenstarke Running Back-Crew der Jets selbstverständlich ebenfalls einen immens großen Anteil.

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Jets mit den nahezu identischen Spielern in Offense Line und auf den Running Back Spots dennoch deutlich gesteigert. Hier gab es 24 Lauf-Touchdowns in insgesamt zehn Ligaspielen, also etwas mehr als zwei pro Ligapartie. 1.978 Yards wurden dabei mit 356 Versuchen erlaufen, was einem Schnitt von 197,8 Yards pro Spiel entspricht. Mit jedem einzelnen Laufspielzug wurden auch damals schon beachtliche 5,6 Yards erzielt.

Was die Sack-Statistik angeht, brauchen sich die Quarterback-Bodyguards ebenfalls nicht zu verstecken. In elf Spielen ließen die Jungs in der abgelaufenen Saison lediglich 8 Sacks gegen ihren Spielmacher zu (2017: 11 Sacks in zehn Spielen).

Allein was die nackten Statistiken angeht, kann man die Umstellung auf das Offense Line-Programm von Llanos Performance also durchaus als Erfolg betrachten. Mit den notwendigen individuellen Anpassungen werden die Jets daher auch in der Vorbereitung auf die kommende Zweitliga-Saison wieder auf dieses spezielle Programm zurückgreifen.

Erfahre mehr über Llanos Performance (LLP)!

Kurz vor der Off Season 2017/2018 haben die Gespräche mit Head Coach Andreas Heinen, einem langjährigen Football-Weggefährten, dazu geführt, dass wir gemeinsam ein Konzept ausgearbeitet haben, um die OLine der Troisdorf Jets optimal auf die Saison vorzubereiten. #LLP-Consult war geboren!

 

Wir konnten über gemeinschaftliche Gespräche, Workshops und Workout Sessions ein Konzept erstellen, das durch die hervorragende Arbeit von Offense Line-Coach Andreas Brock durch den Winter und die zurückliegende Saison getragen wurde. Wir freuen uns sehr, dass wir Anteil an der tollen Saison der Jets haben durften und wünschen viel Erfolg in der GFL2!

Erol Seval - Llanos Performance
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