Aufgeben ist keine Option
Den Abschluss in der Vorstellungsrunde der Trainercrew der Troisdorf Jets Seniors macht Head Coach Andreas Heinen. Er wird auch 2021 das Team in der Regionalliga NRW anführen und ist damit „Still on Duty“. Rechnet man die ausgefallene Saison im vergangenen Jahr mit, startet der 45-Jährige in sein sechstes Jahr als Cheftrainer der Jets.
Seine Football-Karriere begann Heinen recht spät. Mit 17 Jahren schloss er sich den Dorsten Braves an und wechselte, als es zum Studium an die Kölner Sporthochschule ging, in die 2. Mannschaft der Cologne Crocodiles.
Nach der damaligen Insolvenz der Krokodile begab sich Andreas Heinen mit einigen Teamkollegen auf die Suche nach einer Alternative im Kölner Umland und wurde im Jahr 2000 bei den Troisdorf Jets fündig. Hier spielte er bis zum Karriere-Ende 2013 in der Offensive Line und engagierte sich parallel dazu auch schon früh als Trainer.
„Andreas hat während und nach seiner aktiven Zeit in unterschiedlichen Rollen eigentlich fast alle Teams bei den Jets gecoacht, die es zu coachen gab“, sagt Jets-Präsident Eric Grützenbach. „Von der damaligen U14 über die U16 bis hin zur U19 war alles mit dabei. Gleichzeitig haben wir früh dafür gesorgt, dass er auch in der Trainerausbildung des Verbandes bis hin zur A-Lizenz seinen Weg machen konnte. Ich freue mich sehr, dass Andreas weiterhin an Bord ist.“
Als Offensive Line-Trainer der NRW-Auswahl „GreenMachine“ wurde Heinen begleitend zur Jugendarbeit in Troisdorf insgesamt viermal Deutscher Landesmeister.
Nach den Lehrjahren im Kinder- und Jugendfootball wechselte Coach Heinen zur Saison 2015 in den Trainerstab der 1. Herrenmannschaft als Offensive Line-Coach und Assistant Offensive Coordinator. Nur ein Jahr später übernahm er dann bereits den Cheftrainerposten und leitete als Offensive Coordinator die Geschicke des Teams in der Regionalliga.
Mit dem Meistertitel 2018 und dem damit verbundenen Aufstieg in die GFL2 gelang Coach Heinen schnell ein großer Erfolg mit der Mannschaft, der allerdings nur kurz andauerte. Denn die Jets stiegen nach nur einem Jahr Deutschlands zweithöchster Spielklasse sang- und klanglos wieder ab.
2020 sollte eigentlich eine Saison zum Wiederaufbau folgen, doch daraus wurde bekanntlich nichts.
„Wir haben uns gut durch das Corona-Jahr gekämpft“, so Head Coach Heinen. „Als Trainercrew und als Verein insgesamt haben wir vieles richtig gemacht, wobei die Sicherheit für die Spieler und natürlich auch für uns immer an erster Stelle stand.“
So konnten die Troisdorf Jets im Rahmen des erlaubten trainieren und zum Abschluss sogar noch ein Trainingsspiel gegen die Wuppertal Greyhounds absolvieren. Dass der erneute Lockdown so schnell und so lange folgen sollte, konnte damals noch niemand abschätzen.
„Natürlich nervt die Situation, wenn du eine starke, konkurrenzfähige Mannschaft mit vielen Talenten und erfahrenen Coaches am Start hast und dann wieder in allen Bereichen an die Kette gelegt wirst“, so Heinen weiter. „Auch jetzt tun wir alles dafür, damit die Jungs weiter bei der Stange bleiben und haben uns im Hintergrund so vorbereitet, dass wir sofort mit dem Training starten könnten, wenn die Corona-Situation es zulässt. Auch wenn wir zurzeit alle sehr viel Geduld brauchen, ist Aufgeben keine Option.“
Da Trainerneuzugang Glynn Mansfield im Winter die Running Backs der Jets übernommen hat, kann sich Offensive Line-Spezialist Heinen auch wieder auf seine Lieblings-Unit konzentrieren.
„Das Spiel an der Line of Scrimmage wird für mich immer die größte Faszination ausüben“, so Heinen. „Mit den großen Athleten zu arbeiten und dafür zu sorgen, dass sie ihre technischen, taktischen und körperlichen Fähigkeiten weiterentwickeln, ist einfach das Größte für mich.“
Wie es für die Troisdorf Jets weitergeht, kann aktuell niemand vorhersagen. Je nachdem wann der mögliche Saisonstart wäre, sind aber eine dritte Trainingseinheit pro Woche, ein Trainingslager in Troisdorf und mehrere Minicamps in Planung. Nur so könnten die Spieler guten Gewissens auf eine körperlich herausfordernde Saison mit dem Meistertitel als Ziel vorbereitet werden.
Drücken wir die Daumen und geben die Hoffnung nicht auf, dass alle Jets-Teams bald wieder an den Start gehen dürfen!