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Der Spagat zwischen Enthusiasmus und Sorgfalt

Die Troisdorf Jets haben, wie alle anderen Footballteams in Deutschland auch, ein Problem: ohne Körperkontakt ist diese Sportart schlichtweg nicht durchführbar. Er ist ein elementarer Bestandteil und macht für viele den Reiz dieses faszinierenden Sports aus. Denn während Athleten in anderen Disziplinen bei der kleinsten Berührung dahinsiechen, suchen Footballer geradezu den Kontakt oder je nach Definition „die Kollision“ mit dem Gegner.

Auch wenn mit dem Footballsport nicht so vertraute Menschen dabei vielleicht direkt zwei Kühlschränke im Kopf haben, die wild aufeinander losgehen, gibt es häufig Kontakt zwischen den Spielern, der nach außen hin gar nicht so sehr auffällt. In Zeiten der Corona-Pandemie sind das natürlich keine guten Voraussetzungen.

Daher haben die Jets wie alle anderen Sportarten auch, das Training mit dem Beginn des allgemeinen Lockdowns eingestellt. Seit einigen Tagen folgt nun aber eine Lockerungsmaßnahme nach der anderen und das in immer kürzeren Zeitabständen. Der Sport ist dabei ebenso im Fokus, wie die Öffnung von Restaurants, Schwimmbädern oder öffentlichen Parks und Zoos.

Auch für die Troisdorfer Footballer bedeutet dies eine schrittweise Rückkehr zur Normalität, sofern man aktuell überhaupt von „normalen“ Bedingungen sprechen kann.

Mitte Mai startete die Phase 1 der Lockerungsmaßnahmen, bei der zunächst nur in Fünfergruppen und mit großem Abstand trainiert werden durfte. Um dafür wieder das Aggerstadion nutzen zu können, wurde in Kooperation mit der Stadt Troisdorf ein individuelles Hygienekonzept für die Trainingstage mit getrennten Zugangswegen zu den Plätzen, einem Gesundheitsfragebogen, der Möglichkeit zur Händedesinfektion sowie allgemeinen Abstandsvorgaben und einer Maskenpflicht im Stadionbereich entwickelt.

„Trotz aller Sorgfalt herrschte vor dem ersten Training doch eine gewisse Unsicherheit“, so Jets-Präsident Eric Grützenbach. „Da niemand von uns Erfahrung in diesem Bereich hatte, wussten wir auch nicht, wie gut das Hygienekonzept letztlich funktionieren würde. Aber die Spieler und Trainer aller Teams, von der U10 bis zu den Erwachsenen, waren wirklich außerordentlich diszipliniert und haben das Konzept mit großer Aufmerksamkeit mitgetragen. Es hat daher so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten.“

Nach knapp zwei Monaten Sportpause konnte also immerhin wieder im Athletikbereich gearbeitet werden, was für den Einstieg sicherlich vollkommen ausgereicht hat.

Kaum zwei Wochen später kam dann die nächste Lockerungsstufe des Landes NRW. Nun durfte in 10er-Gruppen trainiert werden, jedoch weiterhin mit Einschränkungen für Sportarten mit „unvermeidbarem Körperkontakt“, zu denen natürlich auch American Football zählt. Also blieben die Jets im Training mit ihrem Fokus auf dem Athletikbereich. Allerdings konnte nun wieder innerhalb der einzelnen Units gearbeitet werden.

Seit dem 15. Juni sind nun alle Sportarten, auch jene bei denen der Körperkontakt essenziell dazu gehört, wieder erlaubt. Zumindest in einer Gruppengröße von insgesamt 30 Sportlern, was bei Kadergrößen von 50 und mehr Spielern beim American Football schon wieder als kleine Einschränkung gilt.

„Auch wenn wieder mehr erlaubt ist, muss man ja nicht gleich alles maximal ausreizen“, so Jets Head Coach Andreas Heinen, der damit die Maxime der Troisdorfer Footballer in den vergangenen Wochen widerspiegelt. „Wir starten das Kontakttraining mit Bedacht und bleiben vorerst in den kleinen Gruppen. Da seitens des Verbandes bisher noch keine Entscheidung bezüglich einer eventuellen Saison getroffen wurde, haben wir keine Eile und planen lieber etwas zurückhaltender, was die Kontaktmöglichkeiten zwischen den Spielern im Training angeht. Das funktioniert auch sehr gut, weil Spieler und Trainer einander vertrauen und merken, dass wir hier nicht im Harakiri-Modus unterwegs sind, sondern uns die Gesundheit aller Trainingsteilnehmer sehr am Herzen liegt.“

Dennoch soll es aber auch sportlich wieder nach vorne gehen, gerade weil eine Saison, wenn auch in abgespeckter Form, noch nicht vollends unmöglich erscheint. Und genau an dieser Stelle müssen der Jets-Vorstand und die verantwortlichen Coaches den Spagat zwischen der Fürsorgepflicht für sich selbst und ihre Spieler einerseits, und der Rückkehr zur sportlichen Normalität andererseits wagen.

Der Weg mit Bedacht scheint aber der richtige zu sein. Das zeigt nicht zuletzt auch die hohe Trainingsbeteiligung bei allen Mannschaften. Sogar die ersten Anfragen für Probetrainings trudeln schon wieder bei den Teams ein. American Football ist offenbar genau das Richtige, um den über Wochen aufgesparten Bewegungsdrang auszuleben.

Die Troisdorf Jets freuen sich also trotz aller Umstände auf viele Neufootballer ab 7 Jahren und älter!

Hier Footballer werden!

Die aktuellen Trainingszeiten aller Teams

Team Zeiten Platz
U10 Di./Do. 17:00 Uhr – 18:30 Uhr Kleinspielfeld
U13 Di./Do. 17:15 Uhr – 18:45 Uhr Trainingsrasen
U16 Di./Do. 17:30 Uhr – 19:00 Uhr Kunstrasen (vorne)
U19 Di./Do. 17:45 Uhr – 19:15 Uhr Kunstrasen (hinten)
Prospects Di./Do. 19:30 Uhr – 21:00 Uhr Trainingsrasen
Seniors Di./Do. 19:45 Uhr – 21:15 Uhr Kunstrasen

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