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Projekt Livestream geht in die nächste Runde

Das erste Heimspiel der Troisdorf Jets in diesem Jahr war nicht nur ein Test aus sportlicher Sicht. Zum ersten Mal in ihrer fast 40-jährigen Vereinsgeschichte konnten die Troisdorfer Footballer auch Erfahrungen mit einer Live-Übertragung der Partie gegen die Gelsenkirchen Devils sammeln.

Der Testlauf war dabei bewusst auf einem möglichst niedrigen Einstiegsniveau angesetzt, sowohl was die Kosten, als auch was die technischen Voraussetzungen anging. Daher waren die Abläufe zwar sehr gut überschaubar, das Live-Erlebnis für die Zuschauer in Sachen Qualität des Streams aber noch verbesserungsbedürftig.

Als Übertragungskanal für die Premiere wurde zunächst „Facebook-Live“ ausgewählt, da hier über die Seite der Troisdorf Jets mit ihren mehr als 4.500 Followern direkt eine große Fangemeinde erreicht werden konnte, ohne dass dafür ein größerer technischer Aufwand notwendig war. In Kombination mit den im Stadion zum diesem Zeitpunkt möglichen Internet-Übertragungsraten war das Ergebnis von der Auflösung her zwar maximal für ein Tablet geeignet, dennoch kamen insgesamt fast 7.000 Minuten zusammen, die der Livestream angeschaut wurde, bei einer Reichweite von 4.800 Personen.

„Das können wir besser“, lautete sofort das Fazit von Thomas Fassing (Bild), der sich bei den Jets federführend um die Entwicklung des Livestreams kümmert.

Bei der weiteren Planung kam ihm dann der Zufall zur Hilfe, denn unter den Zuschauern des Livestreams waren auch Mike Dammann, dessen Frau Nana und Sohn Marc. Alle drei sind sowohl footballbegeistert, als auch Technikfans und haben bereits einschlägige Erfahrungen im Livestreaming von Konzerten gesammelt. Noch während der Übertragung haben sie den Jets ihre Unterstützung angeboten.

„Wir haben uns ein paar Tage später im Stadion getroffen, damit man sich mal persönlich kennenlernt“, so Thomas Fassing. „Die Chemie hat von Anfang an gestimmt und so haben wir uns direkt verabredet, beim nächsten Heimspiel Anfang Mai gegen Rostock den Livestream auf professionellere Beine zu stellen. Parallel dazu hatten wir auch einen sehr spannenden Kontakt mit einer Siegburger Agentur, die uns ebenfalls unterstützen wollte. Die Kosten dafür lagen jedoch weit jenseits der uns verfügbaren Möglichkeiten, so dass wir leider ablehnen mussten.“

Für die Film-Familie Dammann ist die technische Umsetzung eines solchen Events dabei nicht nur ein Hobby, sondern eher eine Passion. Mit großem Enthusiasmus laufen daher die Vorbereitungen für den 4. Mai bereits auf Hochtouren.

„Der Plan sieht vor, zumindest mal mit zwei Kameras im Einsatz zu sein und natürlich auch mit einigen Grafikeinblendungen“, so Mike Dammann. „Wir wollen den Spielstand zeigen und auch die Series of Downs. Ob wir auch Statistiken und die Spielzeit einblenden können werden, ist noch nicht ganz klar. Aber wir arbeiten dran.“

Insgesamt würde eine solche Umsetzung bereits eine deutliche Verbesserung und einen tollen Service für die Fans bedeuten. Noch dazu könnte zukünftig über einen Plattformwechsel zu GFL TV nachdenken, der ein Produkt auf deutlich höherem Niveau als beim Test-Stream verlangt. GFL TV ist ein Fernsehspartenprogramm im Internet für American Football und Cheerleading, das von den Vereinen der 1. Bundesliga bereits verpflichtend mit einem Livestream von jedem Spiel versorgt werden muss. Die Vereine der 2. Liga, darunter auch die Troisdorf Jets, können hier noch auf freiwilliger Basis mitwirken. Um zuerst einmal etwas flexibler Arbeiten zu können, ist eine erneute Übertragung des Spiels gegen Rostock via Facebook-Live geplant.

„Unsere größte Sorge ist aktuell, eine möglichst leistungsfähige und stabile Internetverbindung im Tribünenbereich des Aggerstadions aufzubauen“, sagt Thomas Fassing. „Aber auch hier haben wir von unerwarteter Seite technische Unterstützung bekommen.“

Das Team von „Freifunk Rhein-Sieg“ um Stefan Hoffmann hat die Jets nach einem Vor-Ort-Termin mit hilfreichen Tipps versorgt, so dass der bestehende Internetanschluss in der Geschäftsstelle der Jets mit relativ geringem Aufwand per Luftlinie in Richtung Tribüne geleitet werden kann. Die technische Umsetzung soll so schnell wie möglich erfolgen, um die Datenübermittlung noch vor dem ersten Spiel einem ausgiebigen Test zu unterziehen.

Wir halten euch in den kommenden Tagen auf jeden Fall auf dem Laufenden, wie der Livestream vom Spiel der Jets gegen die Rostock Griffins am 4. Mai umgesetzt wird.

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